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Khoresht-e Rivas – persisches Rhabarberschmorgericht in Minz-Petersilien-Sauce

Khoresht-e Rivas - persisches Rhabarberschmorgericht in Minz-Petersilien-Sauce

Du kennst Rhabarber bestimmt nur als süße Gerichte wie Kuchen, Kompott oder als Saft. Heute habe ich eine herzhafte Variante des Rhabarbers für dich. Magst du auch den fruchtig sauren Geschmack des Rhabarbers? Dann bereite dir doch das Khoresht-e Rivas zu, ein aromatisches persisches Schmorgericht aus saftigem Rindergulasch, süß-saurem Rhabarber in einer würzig frischen Minz-Petersilien-Sauce verfeinert mit Safran und Granatapfelmark. Du kannst  Safran Knusperreis oder persisches Fladenbrot  dazu servieren. Das Rhabarbarschmorgericht ist ein Gaumenschmaus, schnell und einfach zubereitet, allerdings solltest du dich ca. 1 Stunde gedulden, bis das Fleisch zart und durchgegart ist. Doch das Warten lohnt sich und du wirst mit einem besonderem Genuss belohnt.

Rhabarber hat bei uns in Persien einen ähnlichen Status wie der Spargel hier in Deutschland. Da er nur über ca. 8 Wochen verfügbar ist, wird er gerne und so oft es geht in verschiedenen Varianten zubereitet. Wenn es nach mir ginge könnte die Saison länger andauern. Hier habe ich noch ein weiteres Rhabarber Rezept für dich bereit: persische Rhabarber Limonade – Sharbat-e Rivas oder Labneh Cheese Cake mit Rhabarber-Erdbeer-Kompott. Für Khoresht-e  Rivas benötigst du eine persische Gewürzmischung, die Advieh heißt, ein Rezept dafür findest du unter Advieh – eine persische Gewürzmischung . Du kannst es optional benutzen oder du fügst dem Gericht die Gewürze Einzeln zu. Dafür benötigst du etwas Zimt, Kardamom, Koriander und Muskat.

In der persischen Mythologie wächst aus dem Samen einer Rhabarberpflanze das erste Menschenpaar, zunächst der Mann, dann die Frau. 

WAS IST KHORESH?

Khoresh ist ein sanft gegartes Schmorgericht. Das Wort Khoresh stammt von dem Verb khordan, was ganz banal „zu essen“ bedeutet. Die Zutaten sind entweder Lamm, Rind, Hühnerfleisch, Fisch, Meeresfrüchte, meist zusammen mit einer Sorte Gemüse. Manchmal kommen Hülsenfrüchte oder verschiedene Kräuter dazu. Verfeinert wird es meist mit Gewürzen wie Safran oder Advieh. Als Beilage gibt es persischen Reis oder persisches Fladenbrot dazu. Das Brot dient oft als Besteckersatz, da das Khoresh mit dem Brot aufgenommen oder getunkt wird. Das beliebteste Khoresh in Persien ist Khoresht-e Fesenjan -Lammschmorgericht in einer Granatapfel-Walnuss-Sosse, hier findest du weitere Khoresh Rezepte:  Khoresht-e Bamieh – persisches Schmorgericht mit Okraschoten und Khoresht-e Alu Morgh- Huhn mit Pflaumen und Safran Knusperreis .

WISSENSWERTES ÜBER RHABARBER

Ist Rhabarber ein Obst oder ein Gemüse? Es gibt keinen Zweifel, Rhabarber ist und bleibt ein Gemüse. Die Rhabarberzeit beginnt im April und endet mit dem Johannistag. Rhabarber enthält unter anderem Oxalsäure, deren Gehalt durch wärmer werdende Tage immer mehr ansteigt. Oxalsäure behindert die Eisenaufnahme im Körper, dies ist jedoch nur für Kinder und Nierenkranke bedenklich. Der Gehalt der Oxalsäure in 100g Rhabarberstangen liegt bei ca. 500mg und erst ab ab 5g wirkt sie giftig auf unseren Körper.  Beim Kochen sinkt der Anteil nochmals und je röter die Stangen um so weniger Oxalsäure und um so milder sind sie im Geschmack.

GESUNDHEITLICHE VORTEILE VON RHABARBER

In der persischen Medizin – „Tebe Sonati“ wird die Rhabarberwurzel bei Magen-Darm-Beschwerden und Zahnfleischentzündungen eingesetzt. Rhabarber enthält viele Mineralstoffe. Das Kalium in Rhabarber wirkt entwässernd und reguliert den Blutdruck. Das Eisen im Rhabarber ist gut für die Blutbildung. Die B-Vitamine wirken stimmungsaufhellend und reduzieren Stress. Ausserdem sorgen sie für eine gesunde Haut und kräftige Haare. Das Vitamin C ist gut für das Immunsystem und hilft mit Bakterien, Viren und Pilze fertig zu werden. Viele Ballaststoffe sorgen zusätzlich für die Entgiftung des Körpers, sie binden Fett und helfen auch beim Abnehmen.

ZUTATEN FÜR KHORESHT-E RIVAS 

500 g Rindergulasch

1 EL Olivenöl

1 große Zwiebel

1 TL Kurkuma

1 TL Safran

1 EL Granatapfelmark*

2 Kleine Knoblauchzehen

2 EL Zucker

1 EL Ghee*

4 Stangen Rhabarber

1 Bund glatte Petersilie

1 Bund Pfefferminze

1/2 TL Advieh optional oder stattdessen

(1/2 TL Zimt, 3 Kapseln Kardamom, 1/2 TL gemahlener Koriander, Muskat)

Salz und Pfeffer

ZUBEREITUNG KHORESHT-E RIVAS

Zwiebel würfeln und in Olivenöl ca. 5 Minuten anbraten,

Knoblauch durch eine Presse zufügen

mit Kurkuma bestreuen und einmal wenden.

Rindergulasch zufügen, kräftig anbraten und pfeffern,

mit Wasser auffüllen bis alles gut bedeckt ist.

Granatapfelmark zufügen und einmal aufkochen,

die Hitze reduzieren.

Safran mit etwas Zucker in einem Mörser fein mahlen,

mit etwas kochendem Wasser überbrühen und

10 Minuten ziehen lassen.

Petersilie und Minze waschen, gut abtrocknen und

die Blätter vom Stiel trennen und fein hacken.

Beides in etwas Ghee anbraten bis ihr Duft aufsteigt

und zum Khoresh geben.

Safranwasser, Salz und Advieh oder die einzelnen Gewürze zufügen,

1 Stunde bei mittlere Hitze köcheln.

Rhabarber in mundgerechte Stücke schneiden und

die letzten 3-5  Minuten zum Khoresh geben.

Ein Auge darauf halten, denn sie dürfen nicht zerfallen und

sollten noch einen kernigen Biss haben.

Mit persischem Reis oder Fladenbrot servieren.

HERZ <3 LICHT

Susan

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8 Kommentare

    • susann sagt

      Liebe Gourmandise,

      vielen Dank und wie schön, dass du es nachgekocht hast und es dir auch noch gut geschmeckt hat. Ich freue mich riesig.

      Herzliche Grüße

      Susan

  1. pvh sagt

    Hallo,

    kürzlich habe ich meine iranisch Bekannte gefragt, was man im Iran mit den Catalogna (wird am Markt als „Löwenzahn“ verkauft) machen kann. Meine Bekannte dachte, ich meinte Rabarberstangen Rivas. Das war zwar ein Missverständnis, brachte mich aber auf das Rezept für Khoreht-e Rivas hier.

    Ich habe es ziemlich genau so gemacht, wie hier beschrieben (als weiteres Gewürz nur Summak) und es hat sehr gut funktioniert und lecker geschmeckt. Allerdings habe ich Lamm verwendet, meine Bekannte besteht darauf, dass Khoresht praktisch immer mit Lamm gemacht wird. Vom Lamm habe ich neben einem Stück Hüfte eine Lammkrone verwendet (in einzelne „Koteletts“ zerteilt), was zwar etwas luxuriös erscheinen mag, aber supertoll geschmeckt hat. Ich habe aber darauf geachtet, dass das Ganze nur sehr, sehr sanft köchelt. Dazu Reis mit Kruste (Tahdig), Safranreis und Granatapfelkernen garniert.

    Noch eine Anmerkung: Die Fotos in dem Blog hier sind wirklich toll. Was aber aus meiner Sicht noch toller ist, ist, dass die von mir nachgekochten Gerichte bisher in etwa genauso aussahen wie die Fotos. Oft ist das ja nicht so, wenn Fotos speziell gestylt werden.

    Beste Grüße

    • susann sagt

      Hallo,

      Auch Missverständnisse können positive Auswirkungen haben 🙂
      Aus Löwenzahn machen wir einen Heilkräutertee (Damnoosh) oder auch Löwenzahnhonig.
      Heutzutage wird Khoresh sowohl aus Rind-, Lamm- oder Hühnerfleisch zubereitet, je nach Geschmack der Familie.

      Das freut mich sehr, dass die nachgekochten Gerichten auch gelingen.
      Alle Gerichte auf dem Blog sind gelingsicher und birgen keine Überreaschungen.

      Herzliche Grüße

      Susan

  2. Samira sagt

    Hallo, ich koche dieses Gericht gerne für meine deutschen Freunde. Nun ist die Rhabarberzeit leider rum. Was könnte ich als geschmacklichen Ersatz verwenden?
    Danke für ein kurzes Feedback!

    • susann sagt

      Hallo Samira,

      ja leider ist die Rhabarberzeit vorbei, aber du kannst jegliches Obst für dieses Rezept verwenden.
      Es klappt auch gut mit Äpfel, aktuell gibt es ja Pfirsische, Aprikosen oder Kirschen.

      Herzliche Grüße

      Susan

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