Auf Wunsch von vielen treuen Lesern, starte ich heute meine Reisereihe über den Iran und fange im Bazar-e Tehran – Grand Bazaar Tehran بازار تهران an. Dieser liegt im gleichnamigen Stadtteil Basar im Süden von Teheran. Er ist der größter Basar weltweit und erstreckt sich dabei über 10 km. Ich liebe das bunte Treiben im grossen Basar von Teheran und empfehle dir unbedingt hierhin zu kommen. Lass dich verzaubern von seiner Sinnlichkeit und Lebendigkeit, denn der Basar von Teheran ist eine Welt für sich. Früher war es eine Stadt in der Stadt und heute noch beherbergt er Banken, Apotheken, Drogerien, Moscheen, Schulen, Hamams (Badehäuser), Teehäuser, Restaurants und Gasthäuser.
TAUSCHEN UND HANDELN
Im Basar bieten über Zehntausend Händler (Bazari) in themenspezifische Gassen ihre Waren an. Hundertausend Menschen arbeiten hier und tausende Besucher kommen täglich zum Einkaufen und Feilschen, denn es gibt alles was das Herz begehrt. Du kannst ganz entspannt durch die Gassen schlendern und dir die Waren anschauen, denn du wirst auf keinen Fall bedrängt etwas zu kaufen.
TIPP: Halte Ohren und Augen auf! Solltest du einen Ruf hören, dann handelt sich um einer der meist jugendlichen Karrenschieber, der mit vollgeladenem Karren sich den Weg durch die engen und lebhaften Gassen ruft. Merke dir, Motorradfahrer und Karrenschieber haben immer Vorfahrt.
THEMENGASSEN IM BASAR UND IHRE EINGÄNGE
Es gibt mehrere Eingänge im Basar. Der Haupteingang ist im Norden vom Basar am Sabzeh-Meydan und Panzdah-e Khordad ganz in der Nähe vom Golestan Palast. Tauche ein in ein Hauch von Luxus, denn hier findest du traditionelles Handwerk. Angefangen bei Goldschmieden, Juwelieren bis hin zu allen anderen Metallarbeitern und -verkäufern (Gold, Silber, Kupfer und Eisen) bieten hier ihre Waren an. In der Goldgasse gibt es nicht nur Juweliere, sondern auch gleich Goldschmiede, die auf Wunsch deinen neu erworbenen Goldring anpassen. Oder in der Textilgasse gibt es auch Schneider, sollte dir z. B. eine Hose zu lang sein, kannst du sie direkt beim Schneider ändern lassen. Auch die wertvolleren Perser Teppiche aus Seide kannst du hier bewundern oder sogar erwerben. Überhaupt sind hier die teureren und eleganteren Läden zu finden.
Obwohl es in den thematischen Gassen ein ähnliches Geschäft neben dem anderen gibt, sehen sich die Händler im Basar nicht als Konkurrenten. Im Gegenteil, sie unterstützen sich untereinander. Wenn du dich z. B. für eine Ware entschieden hast, aber deine Grösse nicht vorrätig ist, wird der Händler bei seinem Nachbar versuchen, diese Ware für dich zu bekommen. So hilft man sich untereinander und zum Schluss sind alle zufrieden. Hier wird nicht nur gehandelt, man tauscht sich auch aus und es wird sogar Politik gemacht.
IMAM KHOMEINI MOSCHEE
Der südliche Eingang ist an der Mowlavi Strasse ganz in der Nähe von Mohlawi Metro Station. Wir sind hier an der Imam Khomeini Moschee, ehemals Sultani oder Shah Moschee hineingegangen, nicht zu verwechseln mit dem Imam Khomeini Mausoleum. Es handelt sich um eine der größten Moscheen im Basar von Teheran. Hier sind auch die Gewürzgassen, lass dich hier vom Duft der orientalischen Gewürze, wie Rosenblüten, Safran, Zimt & Co. betören. Endlich finde ich auch den besten Gewürzhändler im Basar, der eine Riesenauswahl hat. Eine Besonderheit sind die Atarris, diese verkaufen neben Gewürze auch Heilkräuter und -Tees. Sie kennen sich mit Teb-e Sonati – eine traditionell persische Medizin sehr gut aus. Die medizinischen Eigenschaften der Gewürze, Pflanzen und Heilkräuter sind ihnen mehr als vertraut. Sie wissen genau für welches Wehwehchen ein Kraut gewachsen ist und geben wertvolle Tipps.
Im Süden des Basars gibt es alle möglichen Arten von Nahrungsmitteln, z. B. frische und geröstete Nüsse jeglicher Art, auch Trockenfrüchte weit und breit. Du wirst sogar aufgefordert zu Kosten bevor du etwas kaufst, denn es gibt nichts besseres als ein zufriedener Kunde. Bist du auf der Suche nach günstigen Textilen, wie Stoffe bis hin zu Kleidung, dann bist du hier genau richtig. Aber sei gewarnt, diese Gasse ist meist sehr überfüllt. Kaufe doch ein schönes Kopftuch als Andenken an Teheran. Handwerk, Technik, Haushaltsbedarf und Kurzwaren werden hier ebenfalls angeboten. Die meisten Großhändler haben ihre Läden in diesem Bereich und verkaufen ihre Waren an die kleineren Einzelhändler weiter.
Im Osten an der Mostafa Khomeyni Strasse findest du Werkzeug- und Elektrogeschäfte und die günstigen und einfachen Teppiche. Im Westen an der Khayam Strasse sind die Ledergassen mit jede Menge Lederwaren und entsprechend auch die Schuhmacher . Hier kannst du dich nach Taschen und Koffern umschauen. Der Basar ist von morgens um 7 bis abends um 19 Uhr geöffent, danach werden die Eingänge geschlossen und bewacht.
OUD LAJAN BASARCHE
Der Teheraner Bazar ist in einen alten und einen neueren Teil aufgeteilt, der alte Bereich besticht dabei durch seine wunderschöne Architektur. Oud Lajan Basarche im historischen Viertel Oud Lajan, ganz in der Nähe des Gold Basars, war einst die Heimat von Händlern und wohlhabenden Tehroonis. Dieser Teil des Basars war dem Verfall überlassen, dabei war das Viertel in der Kadjar Ära eine aristokratische Region in Teheran mit schönen Häusern und großen Gärten. Z. B. der Golestan Palast und das wertvolle Masoudieh Gebäude. Im Jahre 2012 begann die Stadt mit den Renovierungsarbeiten und heute beherbergt dieser Basar etwa 50 Kunsthandwerk Geschäfte, angefangen von Arbeiten mit Fliessen, Holzschnitzereien, Emaille, Metall- bis Lederhandwerk.
ESSEN RUND UM DEN BASAR
Nach dem Besuch des Basars, findest du draußen Lebensmittelgeschäfte, Essensbuden und Saftläden, probier dich unbedingt durch die typisch persischen Gerichte, z. B. Huhn mit Safranreis und Berberitzen. Es gibt jede Menge Saftbars, gönn dir unbedingt mal das Ab-Talebi, ein erfrischendes Getränk aus Melonen, hier findest du übrigens ein Rezept von mir. Auch einen Granatapfelsaft oder unser Ab Havij Bastani – Karottensaft-Float lege ich dir besonders ans Herz. Die Preise sind auch noch supergünstig. Ein Must See ist das „Haj Ali Darvish Teehaus„, das kleinste Teehaus Irans. Schlürfe doch an seinem Ministand an einem heißen persischen Chai Tee. Kehre auch gerne in das Restaurant Nayeb oder in Sharaf al eslami ein und geniesse unser National Gericht Chelo Kabab.
WEITERE HIGHLIGHTS RUND UM DEN BASAR
Sehenswert sind auch einige weitere historische Gebäude in der Umgebung wie z. B. der Golestan Palast, Kazemi House Museum, Dabirolmolk, mehrere Moscheen und ein altes persisches Hamam – das Navab Bath House. Es gibt noch weitere Basare in Teheran, die du besuchen könntest. Mein Lieblingsbasar ist der Tajrish Basar im Norden der Stadt, ausserdem gibt es Freitags den Parvaneh Freitagsmarkt, der auch Jomeh Basar genannt wird.
Hast du noch nicht genug von Tehran, dann lese doch meinen Gastbeitrag Welcome to Tehran auf dem Blog von der lieben Bettina von diealltagsfeierin.
HERZ <3 LICHT
Susan
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Bist du vielleicht schon in Tehran gewesen oder möchtest hier hin? Hinterlasse mir gerne unten ein Kommentar. Wenn du dein Bild bei Instagram mit @labsalliebe markierst und den Hashtag #labsalliebe verwendest, verpasse ich keinen Beitrag und hinterlasse auch dir gerne einen Kommentar. Bin schon ganz gespannt auf deine Tehran Bilder.
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Ich würde so gerne dorthin reisen. Der Beitrag über den Basar klingt faszinierend. Vielen Dank!
Liebe Ulrike,
ich hoffe, dass die Zeiten sich bald ändern und eine Reise in den Iran wieder möglich wird.
Es ist ein traumhafes Land mit so vielen kulturellen und menschlichen Aspekten.
Herzliche Grüße
Susan
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