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Genussreise in die Bretagne mit Frische Paradies – Seeteufelbäckchen in Safransauce

Genussreise in die Bretagne mit Frische Paradies - Seeteufelbäckchen in Safransauce

*Werbung in Zusammenarbeit mit Frische Paradies* 

Ende September war ich gemeinsam mit Frische Paradies und Gourmet Connection auf einer Genussreise in der Bretagne. Lass dich heute mal ans Ende der Welt entführen, denn hier endet die Erde und das unendliche Meer beginnt. Dabei zeige ich dir, wie vielseitig und traumhaft es in Finstére in der Bretagne ist. Bretagne auf bretonisch „Breizh“ ist ein perfektes Reiseziel für Naturliebhaber, Foodies, Genießer und Gourmets. Die Bretonen sind ein Volk der Küstenfischer und Fischfang in Küstennähe steht bei ihnen ganz hoch im Kurs. Hier gibt es nicht nur abwechslungsreiche Landschaften, sondern auch die Besten und Köstlichsten Delikatessen aus dem Meer. Fisch und Seafood aus der Bretagne sind im Geschmack nicht zu übertreffen, denn durch die starken Strömungen sind sie ständig in Bewegung und das macht ihr Fleisch viel aromatischer.

Schalentiere wie Austern, Jakobsmuscheln, Muscheln, Kaisergranate, Langusten und natürlich die meeresfrischen Fische schmecken hier unglaublich frisch und sind von höchster Qualität. Gönn dir ein Gläschen prickelnden Cidre, begleite mich auf unserer Genussreise und erfahre wie die Fische vom Meer auf unseren Tellern landen. Wir starten in Lesconil und besichtigen die wichtigsten Häfen im Pays Bigouden. Es geht dann weiter nach Guilvenic und schließlich beenden wir die Reise in Loctudy. Diese drei Häfen sind berühmt für den größten französischen Fischfang. Ich bin auf jeden Fall ganz verzaubert von der Magie der Bretagne! Am Ende des Beitrags findest du mein leckeres Rezept für Seeteufelbäckchen in Safransauce. 

ONE NIGHT IN PARIS

Von Deutschland fahre ich mit dem Zug nach Paris, Mon Amour. Die Stadt ist leider von Wolken bedeckt und es regnet fast durchgehend. Es hindert mich aber nicht davon ab einen wundervollen Nachmittag in der quirligen Metropole zu verbringen, samt Shopping und Sightseeing. Nach einer Nacht in Paris, geht es am nächsten morgen mit dem TGV von Gare Montparnasse nach Rennes, die Hauptstadt der Bretagne. Ich habe mir etwas Zeit eingeplant um mir Rennes ebenfalls anzuschauen. Vom Bahnhof in Rennes geht es auch schon direkt mit der Metro weiter in diese wunderschöne Stadt. 

TREFFPUNKT IN RENNES 

Nach meinem Spaziergang durch die kopfsteingepflasterten Gassen der Altstadt von Rennes, fahre ich zu unserem Treffpunkt „Pret a Manger“ am Hauptbahnhof. Hier trudeln nach und nach Michael von Salzig, süß und lecker, Alex und Susanne von Gourmet Connection, Susanne Leiterin Zentraleinkauf und Stephanie Key Account Managerin von Frische Paradies, Isa von Coucoubonheur, Mihnea von 24 Stunden Gastlichkeit und Kiki von Feinschmecker Magazin ein.

Specialguests wie die Starköche Nils Henkel vom Restaurant Papa Rhein Bingen, Sebastian Prüßmann von Sansibar Sylt und Guy de Fries vom Landhaus Monchenwerth in Meerbusch sind ebenfalls dabei. Von hier aus fahren wir in zwei Autos Richtung Finistére. Auf der Autobahn wundere ich mich über die vielen Autos. Wer durch Frankreich fährt, weiß wie leer die Autobahnen sind. Ich erfahre von Susanne, dass die Bretonen sich weigern Mautgebühren zu verlangen und so ist die Autobahn für jeden kostenlos. Je näher wir an die Küste kommen um so mehr säumen Tamarisken in sattem grün die Autobahn.

Foto Credit: Frische Paradies

LESCONIL 

Nach ca. 2 1/2 Stunden Fahrt kommen wir endlich im urigen Hafenort Lesconil an. Der idyllische Ort befindet sich im Südwesten der Bretagne an der Atlantikküste und gehört zur historischen Landschaft Cornouaille im Finistére (Finis-terre = am Ende der Welt). Im kleinen Fischereihafen bewundern wir bei strahlend blauem Himmel die bunten Boote, die sanft auf dem Wasser schaukeln. Das Klima hier ist rau und immer windig, aber uns zeigt sich die Bretagne von ihrer schönsten Seite. Das schöne Wetter mit blauem Himmel, strahlender Sonne und die traumhafte Kulisse verzaubern mich regelrecht.

In Lesconil wird täglich fangfrischer Fisch und vor allem Kaisergranate von den Fischern direkt am Kai verkauft. Ausserdem ist Lesconil bekannt für seine Algenzucht, das Gemüse des Meeres. Bei einem ausgedehnten Spaziergang auf dem Wanderweg GR34 kannst du wenn du im Ort nach links läufst, die paradiesisch weißen Sandstrände der Plage des Sables Blancs bewundern. Rechts vom Ort faszinieren uns die Dünen und die bizarren Felsformationen der Les Rochers du Goudoul am Plage de Kersau. Das Meer und der Wind haben die Granitfelsen so geformt, dass sie einigen Tieren ähneln, wie z. B. Schildkröten oder Elefanten. Die Kombination aus schroffer Küste und feinem, weißem Sand ist wirklich beeindruckend. Dazu kommt das spektakuläre Schauspiel der Gezeiten, die endlos erscheinenden Sandstrände bei Ebbe freigeben. Ganz zu schweigen vom Rauschen der Wellen, die nachweislich für positive Energien sorgen und die Seele befreien. 

HOTEL DU PORT

Wir übernachten im Hotel du Port in Lesconil. Ein kleines sympathisches Familienhotel direkt am Hafen. Das Hotel ist im bretonischen Landhausstil mit französischem Charme und moderner Schlichtheit eingerichtet. Die meisten von den 12 Zimmern sind mit Blick auf den Hafen. Schön cozy ist das Bett zwischen 2 Wandschränken eingebettet. Im Zimmer steht noch ein kleiner Schreibtisch, ein origineller Stuhl und ein Flachbildschirm. Ein kleines Bad mit Dusche und Toilette sind ebenfalls vorhanden. Die Dusche ist begehbar und im eleganten und klassischen Metro-Fliesen Look.

Dem Hotel ist auch ein Restaurant und eine Bar angeschlossen. Im Restaurant wird dein Gaumen mit traditionellen, regionalen und frischen Produkten aus dem Meer und vom Land verwöhnt. Wir haben hier nur gefrühstückt und ich muss sagen, das Frühstücksbüffet ist wirklich toll bestückt, ebenfalls mit regionalen Produkten. Große Fenster lassen den Raum im Erdgeschoss hell und offen wirken, samt einer wunderschönen Aussicht auf den Hafen. Bei herrlichster Septemberluft draussen im Café zu sitzen, auf den malerischen Hafen zu schauen und einen Espresso zu trinken ist einfach unbezahlbar. 

AUF DEN SPUREN VON KOMMISAR DUPIN IN SAINTE MARINE

Sainte Marine ist ein malerischer Hafenort, ungefähr eine halbe Stunde von der Stadt Concarneau entfernt, in dem Kommissar Dupin aus den Krimis von Jean-Luc Bannalec lebt. Man spürt in seinen Krimis die Liebe zur Bretagne, denn viele Ortschaften, Personen oder Feste, die hier vorkommen gibt es tatsächlich, genauso wie das Café du Port in Sainte Marine. Bei seiner Ermittlung in Bretonische Brandung* grübelt Kommissar Dupin im Café du Port über seine Fälle nach. Der Autor hat auch ein Reiseführer* und ein Bretonisches Kochbuch* (meine Kochbuchrezension) herausgegeben. Dieses enthält die Lieblingsrezepte von Kommisar Dupin aus der Bretagne.

CAFÉ DU PORT IN SAINTE MARINE

Das charmante Café du Port ist eigentlich ein Restaurant, hat eine herrliche Lage am idyllischen Hafen und bietet hochwertige bretonische Gerichte, ein place to be. Direkt am Eingang befindet sich ein Aquarium gefüllt mit fangfrischem Hummer, Taschenkrebse und andere Meeresfrüchte aus der Küstenfischerei. Die Decken und die Wände sind mit Tropenholz verkleidet und erinnern mit den großen Fenstern und die Handläufer an das innere eines Schiffes. Wir beginnen den Abend mit einem Gläschen Kir Breton, ein Aperitif aus Crème de Cassis (Johannisbeerlikör) und gekühltem trockenen bretonischen Cidre, rotleuchtend im Glas und einfach nur köstlich! Cidre ist das Pendant zu unserem hessischen Apfelwein und das Have To Drink in der Bretagne. Beim „Fouesnant von Manoir du Kinkiz“ handelt es sich um einen der besten Cidre aus ganz Bretagne. 

An diesem Abend erleben wir einen kulinarischen Segeltörn und starten mit dem Aushängeschild der Bretagne, „Plateau de fruits de Mer“. Wir schlürfen, knacken und puhlen gegarte kalt servierte Schalentiere wie Austern, Venusmuscheln, Taschenkrebs, rosa Kaisergranate ( bekannt als „Demoiselles de Loctudy“) sowie Strand- und Wellhornschnecken. Dazu gibt es eine köstliche hausgemachte Mayonnaise, Vinaigrette und knackig frisches Brot mit gesalzener Butter. Die Meeresfrüchteplatte mit dem Blick auf das Meer zu geniessen ist doppelter Genuss. Schon einmal kam ich in den Genuss dieser meeresfrischen Köstlichkeiten im FrischeParadies in Frankfurt, hier kannst du meinen Beitrag dazu lesen. Den Abend schliessen wir mit einer köstlichen Nachspeise ab, ich entscheide mich für das Crème brulée mit Tonkabohnen.

Auf dem Weg zurück ins Hotel ist es ziemlich dunkel, die Bretonen sparen schon und die Strassenlaternen sind alle ausgeschaltet. Dafür werden wir mit einem atemberaubenden Sternenhimmel belohnt. Trotz der Dunkelheit sieht der Hafen irgendwie anders aus bis ich bemerke, das das Wasser verschwunden ist und die Boote, die zuvor in den Wellen schaukelten nun auf dem Meeresboden liegen. 

MIT DEM BOOT VON LESCONIL NACH GUILVINEC

Vom Hafen Lesconil springen wir heute an Board eines authentischen Anglerschiffes – „Peche en Mer“. Die Sonne strahlt und kleine weiße Schäfchen-Wölkchen wandern über den blauen Himmel, der uns in seinen schönsten Blautönen entzückt. Das Meer schimmert azurblau und wir sind einfach nur hin- und weg. Wieviel Glück kann man nur haben. Didier unser Kapitän düst mit uns über das offene Meer Richtung Guilvinec. Er erzählt, das man auf seinem 12 Meter langen Boot auch Hochseeangeln und sogar Angelpartys feiern kann.

Das Boot hüpft über die Wellen, mit dem Duft des Meeres in der Nase und dem frischen Wind durch das Haar steigt auch die gute Laune. Vom Meer aus offenbart sich die einzigartige Schönheit der bretonischen Küste. Ich bin verzaubert von der Vielfalt der malerischen Landschaft und das intensive Licht, ein unvergesslicher Ausflug. Jetzt kann ich auch schon am Horizont den roten Leuchtturm von Guilvinec erkennen. Er hat etwas magisches und ist für die Heimkehr in den sicheren Hafen für die Fischerboote lebenswichtig. 

SPAZIERGANG ZUM POINTE DE MEN MEUR

Wir laufen vom Fischerhafen aus Richtung Pointe de Men Meuer an der wilden Küste entlang. Dieser Küstenort ist unglaublich idyllisch, eingerahmt von wunderschönen Granitsteinhäusern mit blauen Fensterläden und alten Bigouden-Villen. Nils Henkel bleibt an einer felsigen Mauer am Ufer stehen, indem jede Menge Meerfenchel wächst. Der Meerfenchel sieht ein wenig wie eine Sukkulente aus und in seinen winzigen Blättern stecken richtig konzentrierte Aromen. Er gedeiht nur an felsigen Küsten im Einflussbereich der Gischt.

Nils erklärt uns, dass er aus den Blättern des Meerfenchels einen Salat zubereitet oder sie als Gewürz verwendet. Ich kann mir ein Pesto aus Meerfenchel richtig lecker vorstellen. Wir laufen weiter und hier offenbart uns die bretonische Küste ihre einzigartige Landschaft. Die Küste ist bedeckt mit Granitfelsen und hier und da sind kreisrunde Löcher im Gestein zu sehen. Diese wurden vor langer Zeit ausgebrochen um als Mühlsteine verwendet zu werden. 

HUMMER IM RESTAURANT AN ATOLL

Bekanntlicherweise macht die Seeluft Appetit! Für den kleinen Hummer zwischendurch ist zum Glück das Hippe An Atoll nicht mehr weit. Das überaus freundliche Team erwartet uns zum Rendez-vous mit dem Homard. Der Tisch ist schon wunderschön für uns eingedeckt, samt Lätzchen, Zange und Besteck für den Hummer. Wir starten zunächst wie sollte es auch anders sein, mit frischen Austern. Zum probieren serviert uns Nicola, der seit 17 Jahren das An Atoll betreibt noch köstliche Kabeljau Fischballen. Bevor wir den frischen Hummer geniessen dürfen, bekommen wir die Schönheit noch lebendig von Nicola präsentiert. Der Hummer hat einen wunderschönen schwarzen Panzer mit leicht bläulichem Schimmer.

So jetzt noch Lätzchen umbinden und in wenigen Minuten geht es auch schon los. Ganz wunderbar finde ich, das man beim Hummeressen einfach mal die Tischmanieren beiseite stellen kann. Das Hummer-Fleisch schmeckt umwerfend, sehr fein, aber trotzdem fest. An einem so besonders schönen Ort am Atlantik zu sitzen mit dem Blick auf die Pointe Men Meur, das unendliche Meer und dabei köstlichen Hummer zu essen, einfach unvergesslich. Übrigens es ist wirklich ganz einfach einen Hummer zuzubereiten, hier habe ich ein Rezept für dich. Den wunderschönen Mittag in diesem Strand Juwel beenden wir mit einem hausgemachten Vanille-Shnapps. Ein Hip Hip auf den Homard von An Atoll. 

DAS COMPTOIR DES GOURMETS 

Rundum satt und glücklich, laufen wir zurück Richtung Hafen und machen noch einen Abstecher im Comptoir des Gourmets. Im Shop gibt es eine große Auswahl an bretonischen Spezialitäten, z. B. Fischkonserven, Fleur de Sel, Cidre, Bier, Kekse oder Karamell mit gesalzener Butter. Ganz besonders schön finde ich die mit originellen Illustrationen versehenen Sardinenbüchsen. Hier Stöbern wir und bewundern die bretonischen Schreibwaren, maritimes Geschirr, Textilien oder Accessoires, eben ganz typische Souvenirs made in Bretagne. Ich entscheide mich für ein Küchentuch das du weiter unten bei meinem Rezept sehen kannst. 

HALIOTIKA – LA CITÉ DE LA PECHE

Es geht weiter zum Fischereimuseum Haliotika im Hafen von Guilvinec. In der virtuellen Ausstellung der Stadt des Fischfangs steigen wir in das Fischerboot „Bara Breizh“ ein und erfahren hautnah alles über den Ablauf der harten Arbeit der Küstenfischer auf dem Boot, die uns täglich mit frischem Fisch und Seafood versorgen. Wir beginnen an Deck im Kapitänsraum, es geht weiter in die Küche, im Gangway und haschen auch einen Blick in die Kojen. In einem kurzen Filmausschnitt sehen wir wie die Fischer unter harter körperlicher Arbeit bei Nacht, Wind und Sturm die Ware per Angel fangen. Diese werden dann im Fischraum sortieret, gereinigt und für die Anlandung bereit gestellt. Von Raum zu Raum wird mir immer bewusster wie hart der Knochenjob auf hoher See ist. 

Foto Credit: Frische Paradies

ANLANDUNG DER FISCHERBOOTE IN GUILVINEC

Nach der virtuellen Ausstellung geht es auf die Panoramaterasse der Versteigerungshalle. Von hier oben beobachten wir die Rückkehr der Küstentrawler und die Anlandung. Am Horizont tauchen schon die ersten Schiffe auf und ein Schiff nach dem anderen kommt in den sicheren Hafen hineingefahren. Es geht fast so zu wie auf dem Frankfurter Flughafen. Die Fischer stehen schon bereit um mit dem entladen von ihrem Fang des Tages zu starten. Auch die kreischenden und um die Schiffe fliegenden Möwen hoffen auf einen leckeren Beifang.

Es herrscht sofort ein reges Treiben, die Fischer machen ihr Boot mit einer Leine am Bug fest und heben die Kisten mit noch zappelnden Kaisergranaten, Seeteufel, Rochen, Merlan, Tintenfische, Sardinen uvm. aus ihren Booten. Freiwillige Rentner stehen bereits mit Rollwägen am Kai, nehmen die frische Quailtätsware entgegen und bringen sie in die Auktionshalle, indem die Edelfische nach Fangmethode, Qualität und Größe sortiert werden. Den fangfrischen Fisch kann jeder in der kleinen Poissonerie (Fischladen) direkt neben der Auktionshalle einkaufen.

EINKAUF FÜR FRISCHE PARADIES IM CRIÉE 

Im Criée, die Fischversteigerungshalle ist es eiskalt und es riecht nach Meer und frischer Fisch. Der Profi Einkäufer Guy von Moulin Loctudy kauft hier für Frische Paradies ein und er weiß genau nach welcher Qualitätsware er Ausschau halten muss. Er erkennt auf den ersten Blick die beste Ware, die in den Kisten auf Fließbändern an ihm vorbeirollen. Auf einer digitalen Anzeigetafel werden Infos zu den Booten und der Ware, wie z. B. das Gewicht und der Startpreis angezeigt. Die Auktion beginnt mit einem hohen Preis und geht immer weiter runter bis der erste Käufer zuschlägt.

Hierfür benötigt er seine volle Konzentration und Fingerspitzengefühl um die Qualitätsware nicht zu teuer einzukaufen oder gar zu verlieren weil ein anderer zuschlägt, denn die Objekte der Begierde sind heißbegehrt. Guy kauft die Ware blitzartig ein und genauso schnell kommt sie in den LKW, der draussen vor der Rampe zur Beladung und Abfahrt bereit steht. Die Qualitätsware wird dann zur Weiterverarbeitung in das Nahe Moulin Loctudy Marée gefahren.

DIE LOTTE – DER SEETEUFEL

Der Seeteufel (auf französisch Lotte) mit seinem bizzarem Aussehen ist hier der absolute Blickfang. Unser Guide erzählt uns, das ein Seeteufel ein Bodenfisch ist, gut getarnt auf dem Meeresboden liegt und das die kleinsten mindestens 4 kg wiegen. Der schuppenfreie Körper ist ganz flach und flechtenartig gemustert. Überproportional breit ist der Kopf, dabei sind die Augen enganliegend und das riesige Maul ist voll mit kräftigen, spitzen Zähnen. Kein Wunder, das man ihn Seeteufel nennt, bei diesem gruseligen Aussehen.

Der Raubfisch hat auf dem Kopf eine Art Angel, diese schwenkt er langsam hin und her und ködert damit so seine Beute. Dann öffnet er sein Maul, ein Sog entsteht und die kleinen Fische werden dann eingesaugt. Ich würde es so zusammenfassen, er ist zwar aussen Pfui, aber innen ziemlich Hui. Deshalb ist er in der Gourmetküche auch sooo begehrt, hier werden übrigens nur die queue du Lotte (das Schwanzstück) und die joue du Lotte (Bäckchen) verwendet. Sein weißes, festes und grätenfreies Fleisch ist wirklich ein wahrer Leckerbissen. 

Moules de Cournouaille

GOURMETABEND IM RESTAURANT AC LE LEVIER 

Bei einen Gourmetabend verwöhnen uns Arnaud und Christine in ihrem Restaurant Ac Le Levier in Loctudy auf höchstem Niveau. Arnaud hat vor knapp zehn Jahren das Lokal in einen Feinschmecker Tempel verwandelt und erhielt dafür einen begehrten Guide Michelin Stern. Nach einiger Zeit vermisst er allerdings seine Freiheit beim Kochen, pfeift auf den Stern und kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Heute führt er das Familien geführte Restaurant mit seinen Söhnen Arthur, César und seine Frau Christine. Er arbeitet mit den lokalen Produzenten zusammen und kocht so wie er es mag, aber immer noch mit viel Stil und Raffinesse.

Das Restaurant hat eine wunderschöne Terrasse mit einer herrlichen Aussicht auf einen Meeresarm. Innen ist es richtig schön gemütlich mit viel Holz und edler Dekoration im maritimen Look. An diesem Abend gesellen sich einige französische Geschäftspartner von Frische Paradies zu unserer Gruppe. Gemeinsam verbringen wir einen geselligen Abend, indem wir uns mit Händen und Füssen verständigen. Bei Arnaud essen wir wie Gott in Frankreich, siehe einfach selbst!

LOCTUDY 

Am nächsten Morgen kommen wir im Loctudy an, dem zweitwichtigsten Fischerei Hafen der Bretagne. Der Tourelle des Perdrix, ein wunderschöner Leuchtturm mit hübschem schwarz-weißen Schachbrettmuster, erstrahlt im stimmungsvollen Morgenlicht. Gegenüber richtet sich unser Blick auf die kleine Insel Ile Tudy. Ein Angler erzählt mir, dass die Insel früher nicht mit dem Festland verbunden war und nur mit dem Boot errreicht werden konnte. Nachdem wohlhabende Pariser und Bretonen ihre Feriendomizile hier errichtet haben, führt nun eine Straße zur Insel. Der Hafen von Loctudy ist bekannt für den Fang von „Demoiselles de Loctudy“, die rosa rote Kaisergranate. 

Foto Credit: Frische Paradies

PROCESSING IM MOULIN LOCTUDY MARÉE SARL

Im Moulin Loctudy Marée warten Chef Nicolai und seine Frau, die am Abend zuvor mit uns im Restaurant am Tisch sassen, bereits auf uns. Einer seiner Großkunden ist das Frische Paradies aus Deutschland. Für die Sicherheit der Lebensmittel braucht es bei allen Arbeitsschritten grösste Hygiene, also ziehen wir uns Schutzkleidung über und es geht in die heiligen Hallen hinein. Hier sehen wir zu, wie die frisch gefangenen Produkte, die Guy in der Auktionshalle eingekauft hat, in Handarbeit weiter verarbeitet werden. 

Wir schauen zu wie Guy fachmännisch und in Präzisionsarbeit aus der Lotte, das edle Filet und die zarten Bäckchen heraus schneidet. Auch die großen Bauchlappen werden herausgeschnitten, denn Frische Paradies möchte sie grundsätzlich ohne. Verwendet werden nur das Schwanzstück und die Bäckchen, die zu den exklusivsten und teuersten Fischdelikatessen zählen. Mit Ausnahme des Rückgrats ist das weiße und feste Fleisch fast grätenfrei. Die Fischreste werden in der Regel für eine Fischsuppe verwendet. 

Foto Credit: Frische Paradies

TOPSELLER VON FRISCHE PARADIES

Zu den Topsellern von Frische Paradies gehören auf jeden Fall der geangelte Wolfsbarsch mit der Bezeichnung „Bar de Ligne“. Dieser wird von bekannten und vertrauensvollen Fischern mit kleinen Booten per Hand geangelt. Zu den weiteren Topsellern von Frische Paradies, die hier verarbeitet werden zählen Dorade Royal, Rotbarbe, Seezunge, Kaisergranate, Makrele, Steinbutt, Sardinen uvm. Die Kühlkette darf während der ganzen Prozedur nicht unterbrochen werden. Ganzer Fisch und Filets werden dann mit Eis in Styroporkisten fachgerecht verpackt und mit den speziellen blauen Frische Paradies Deckeln verschlossen und sofort nach Deutschland transportiert.

QSFP WARE VON FRISCHE PARADIES 

Frische Paradies hat ein firmeneigenes Gütesiegel, das QSFP, dies steht für Qualitätssiegel Frische Paradies. Die Produkte, die diese Kennzeichnung besitzen unterliegen strengen Kontrollen und zählen so zur absoluten Spitzenqualität. Bei Fischen und Krustentiere aus der Bretagne wird gesichert, dass die Ware auf kürzestem Weg, d.h. innerhalb von 48 Stunden nach dem Fang auf der Fischtheke von Frische Paradies in Deutschland, Innsbruck und Mallorca liegen. Dank der peniblen Aufzeichnung der Daten kann die Ware so vom Meer bis in die Fischtheke lückenlos verfolgt werden. 

GESPRÄCH MIT DEM FISCHER PHILIPP

Im authentischen Café le Neptune am Hafen von Loctudy treffen wir bei einem Café au Lait und Croissant auf den pensionierten Fischer Philipp. Er kennt Nicolai seit der Schulzeit. Sein Großvater und Vater haben früher für Fischer gearbeitet und er behauptet, er sei an den Kaimauern geboren. Philipp leidet unter der Seekrankheit, was ihn aber nicht davon abhält Fischer zu sein. Bei stärksten Windstärken ist er oft aufs Meer hinausgefahren und hat dabei schon einige gefährliche Situationen erlebt. Diese Entscheidung obliegt jedem Fischer selbst, da nur wenige an solchen Tagen hinausfahren, bekommt er dementsprechend gute Preise. Alle Fischer sind registriert und müssen eine bestimmte Fangquote (Fangmenge) beantragen, die sie nicht übertreffen dürfen. Diese Quoten müssen sie beim Fischereiverband kaufen und ihre Einhaltung werden genau überwacht. 

Was ihm aktuell sorgen macht ist der Klimawandel und die Überwärmung der Meere. Die Fischer spüren das! Früher gab es nur Kaltwasserfische, mittlerweile sind Fischsorten aus wärmeren Gebieten hier angesiedelt. Vor allem der Pulpo, anfänglich freuten sich die Fischer über den Pulpo, mittlerweile wird es ihnen unheimlich. Diese nimmersatten Räuber fressen besonders gerne die wertvollen Hummer, Langusten und Jakobsmuscheln. Ihre Babys ernähren sich bis zur 3 Monate lang von Garnelenlarven. Nicolai erzählte uns am Vormittag im Moulin, das von 10.000 Tonnen Fang am Morgen 8000 Tonnen Pulpo waren. Philipp wünscht sich perspektivisch einfach mehr Unterstützung vom Staat für die Fischer.  

DANKSAGUNG

Auf diese Pressereise habe ich jede Menge über Fisch und Seafood aus der Bretagne erfahren. Ich trage nun die Bretagne in meinem Herzen und werde sicher noch einige male hier her kommen. Vielen Dank an Frische Paradies und Gourmet Connection für diese kulinarische Genussreise. Es war ein Riesen Spass. Danke auch an alle Mitreisende, enthusiastischen Fischer, Händler, Köche und Menschen, die uns an diesen Tagen begleitet, inspiriert und verwöhnt haben.

ZUTATEN SEETEUFELBÄCKCHEN IN SAFRAN-SAUCE

ZUTATEN FÜR KRÄUTERÖL MARINADE

15 g Petersilie

5 g Basilikum 

200 ml Olivenöl 

ZUTATEN FÜR SAFRANSAUCE 

50 g Fassbutter

1 EL Mehl

500 ml Fischfond*

200 ml Weißwein* 

200 ml Sahne *

1/2 TL Safranfäden*

1 msp. Chili*

Salz, Zitronen-Pfeffer*

WEITERE ZUTATEN

500 g bretonische Seeteufbäckchen*  

1 EL Olivenöl  

8 Cherry Tomaten 

1 Knoblauchzehe 

TOPPING 

1 Zweig Petersilie 

1 Zweig Basilikum 

ZUBEREITUNG KRÄUTERÖL


Alle Zutaten für das Kräuteröl in einen Mixer geben und mixen.

Seeteufelbäckchen im Kräuteröl marinieren. 

ZUBEREITUNG SAFRAN-SAUCE

In der Zwischenzeit die Safransauce zubereiten, dafür eine Mehlschwitze aus Mehl und Butter herstellen und mit dem Fischfond ablöschen. Die restlichen Zutaten zufügen und alles einmal aufkochen. Die Temperatur herunter stellen und langsam simmern lassen.

ZUBEREITUNG SEETEUFELBÄCKCHEN

Olivenöl erhitzen, Cherry Tomaten halbieren und zufügen, für 3 Minuten braten. Knoblauch schälen und in die Pfanne pressen, kurz mitbraten bis der Duft aufsteigt. Die marinierten Seeteufelbäckchen zufügen und von jeder Seite für 4 Minuten braten. 

ANRICHTEN 

Auf einen Teller einige Kellen von der Safransauce geben und die Seeteufelbäckchen darauf verteilen. Mit halbierten Cherrytomaten, Petersilie, Basilikum und etwas Kräuteröl garnieren. Mit grobem Salz aus der Mühle und Zitronen-Pfeffer würzen.

HERZ <3 LICHT

Susan

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Genussreise in die Bretagne mit Frische Paradies - Seeteufelbäckchen in Safransauce
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Genussreise in die Bretagne mit Frische Paradies – Seeteufelbäckchen in Safransauce

Bretonische Seeteufelbäckchen ein absoluter Klassiker für Feinschmecker

Gericht aus der Pfanne, Feierabendküche, Festtagsessen, Fischgericht
Länder & Regionen Cross Kitchen, Fusion Food, Fusionsküche, Multi Kulti
Keyword Genussreise in die Bretagne mit Frische Paradies – Seeteufelbäckchen in Safransauce
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Zubereitungszeit 10 Minuten
Portionen 4 Personen
Autor Labsalliebe

Zutaten

ZUTATEN SEETEUFELBÄCKCHEN IN SAFRAN-SAUCE

ZUTATEN FÜR KRÄUTERÖL MARINADE

  • 15 g Petersilie 
  • 5 g Basilikum
  • 100 ml Olivenöl

ZUTATEN FÜR SAFRANSAUCE 

  • 50 g Butter
  • 1 EL Mehl
  • 500 ml Fischfond
  • 200 ml Weißwein
  • 200 ml Sahne
  • 1/2 TL Safranfäden
  • 1 msp Chili
  • Salz, Zitronen-Pfeffer

WEITERE ZUTATEN

  • 500 g bretonische Seeteufbäckchen 
  • 1 EL Olivenöl
  • 8 Cherry Tomaten
  • 1 Knoblauchzehe

TOPPING 

  • 1 Zweig Petersilie  
  • 1 Zweig Basilikum

Anleitungen

ZUBEREITUNG KRÄUTERÖL

  1. Alle Zutaten für das Kräuteröl in einen Mixer geben und mixen.

  2. Seeteufelbäcken in dem Kräuteröl marinieren bis die Safran-Sauce fertig ist.

ZUBEREITUNG SAFRAN-SAUCE

  1. In der Zwischenzeit die Safransauce zubereiten, dafür eine Mehlschwitze aus Mehl und Butter herstellen und mit dem Fischfond ablöschen.

  2. Die restlichen Zutaten zufügen und alles einmal aufkochen. Die Temperatur herunter stellen und langsam simmern lassen.

ZUBEREITUNG SEETEUFELBÄCKCHEN

  1. Olivenöl erhitzen, Cherry Tomaten halbieren und zufügen, für 5 Minuten braten. 

  2. Knoblauch schälen und in die Pfanne pressen. Kurz mitbraten bis der Duft aufsteigt.

  3. Die marinierten Seetäufelbäckchen zufügen und von jeder Seite für 4 Minuten braten. 

ANRICHTEN 

  1. In einem tiefen Teller einige Kellen von der Safransauce geben und die Seeteufelbäckchen darauf verteilen.

  2. Mit halbierten Cherrytomaten, Petersilie und Basilikum und etwas Kräuteröl garnieren. 

  3. Mit grobem Salz aus der Mühle und Zitronen-Pfeffer würzen.

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Hast du dieses oder vielleicht ein anderes leckeres Rezept von mir nachgekocht? Hinterlasse mir gerne unten ein Kommentar. Wenn du dein Bild bei Instagram mit @labsalliebe markierst und den Hashtag #labsalliebe verwendest, verpasse ich keinen Beitrag und hinterlasse auch dir gerne einen Kommentar. Bin schon ganz gespannt auf deine Kreationen.

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8 Kommentare

  1. 5 Sterne
    Liebe Susan,

    es ist ein Genuss deinen Reisebericht zu lesen und zum Schluss virtuell deine Seeteufelbäckchen in Safransauce zu genießen.

    Liebe Grüße und vielleicht auf weitere Reisen in 2023.
    Michael

    • susann sagt

      Lieber Michael,

      vielen Dank und ich würde mich auch total freuen, dich wieder auf Reisen zu begleiten.

      Herzliche Grüße

      Susan

  2. Michael sagt

    5 Sterne
    Hallo Susan
    Dein Bericht macht richtig Lust auf MEER (mehr)…
    Danke auch für die tollen Fotos.
    Liebe Grüße
    Michael

    • susann sagt

      Lieber Michael,

      vielen Dank für dein Kommentar.
      Die Bretagne ist wirklich eine Reise wert.

      Herzliche Grüße

      Susan

    • susann sagt

      Liebe Caro,

      ich schwebe gerade auf Wolke 7 😉
      You made my Day.

      Herzliche Grüße

      Susan

  3. Carmen sagt

    5 Sterne
    Hi Susan,

    Dein Rezept klingt super lecker und wird unsere
    Vorspeise für Weihnachten.

    Vielen lieben Dank

    Carmen

    • susann sagt

      Liebe Carmen,

      wie mich das freut 🙂
      Ich wünsche Dir und deinen Lieben ein Frohes Weihnachtsfest.

      Herzliche Grüße

      Susan

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